zurück zur Übersicht

Der Schweizer Immobilienmarkt in Zeiten von Corona

Der Schweizer Immobilienmarkt in Zeiten von Corona

Das Corona-Virus hat das öffentliche Leben in der Schweiz fest im Griff und bestimmt den Alltag. Die Auswirkungen sind weiterhin schwer abzuschätzen und die damit verbundenen Unsicherheiten bestimmen das Geschehen auch an den Finanz- und Immobilienmärkten. Unsicherheit besteht nicht nur in Bezug auf gesundheitliche Aspekte, auch die Frage nach der ökonomischen Entwicklung steht im Fokus. Wirkt sich Corona auch auf den Schweizer Immobilienmarkt aus? Steigen oder fallen die Immobilienpreise durch das Coronavirus?

Status Quo und Entwicklung

In den vergangenen Jahren waren Immobilien dank dem Niedrigzinsumfeld nicht nur eine sichere Investion, sondern sie haben auch vergleichsweise hohe Renditen abgeworfen. Die aus der Krise rund um die Coronavirus-Pandemie entstandenen Turbulenzen an den Finanzmärkten haben auch den Schweizer Immobilienmarkt erfasst.

Wohneigentum bleibt attraktiv und beliebt

In der jetzigen Lage kann es dazu kommen, dass Verkäufer und insbesondere Käufer zurückhaltend sind und sich die Transaktionszeiten verlängern. Das Bedürfnis nach Sicherheit und schönem Wohnumfeld wird durch die aktuelle Krise jedoch vermehrt Auftrieb erhalten, was die Attraktivität und Beliebtheit von Wohneigentum weiter erhöht.

Stabile Preise bei rückläufigem Angebot

Bauentscheide werden momentan teilweise verzögert, sodass das Angebot mittelfristig leicht zurückgeht. Das dürfte zu einer Stabilisierung und nachfolgenden Erhöhung der Preise beitragen. Die rezessiven Tendenzen führen zu weiterhin niedrigen Zinsen und damit attraktiven Finanzierungen. Aufgrund des schon jetzt zurückhaltenden Finanzierungsverhaltens der Banken und der grosszügigen Sicherheitsmargen bei der Tragbarkeitsberechnung ist nicht mit grossen Zahlungsausfällen zu rechnen. Notverkäufe sind kaum zu erwarten, beziehungsweise erst im unwahrscheinlichen Fall, dass die Krise bedeutend länger andauert.

Ausblick

Die Pandemie trifft auch den Immobilienmarkt, allerdings fällt die Wucht je nach Segment unterschiedlich stark aus. Neben den kurzfristigen Auswirkungen dürfte es auch zu längerfristigen Verschiebungen kommen. Wir gehen sowohl bei Eigentumswohnungen als auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern für einige Monate von leicht sinkender Nachfrage und Preisen aus. Danach werden sich sowohl Preise als auch Transaktionen stabilisieren und wieder leicht steigen.

Gewerbeimmobilien

Am Markt für Gewerbe- und Verkaufsflächen sind laut Zürcher Kantonalbank Verwerfungen und steigende Leerstände im Büromarkt zu erwarten. Das Segment Wohnen bleibt jedoch ein Fels in der Brandung. Gewerbeimmobilien sind demnach am stärksten betroffen – trotz kurzfristiger Liquiditätshilfen durch Staat und Banken. Der Büromarkt, welcher am Puls der Konjunktur hängt, werde mit dem konjunkturellen Einbruch nicht so rasch expandieren können.

Eigenheim

Beim Eigenheimmarkt erwartet die Zürcher Kantonalbank eine stabile Nachfrage. Zwar könnte die Liquidität sinken. Doch das leicht höhere Angebot wird kaum zu günstigeren Eigenheimpreisen führen. Lediglich im Luxussegment herrscht weitaus mehr Risiken, denn die Nachfrage nach Luxusimmobilien beschränkt sich naturgemäss auf einen sehr engen Käuferkreis und ein Grossteil dieser Kundschaft dürfte von den Einbrüchen an den Aktienmärkten stark betroffen sein, was die Nachfrage empfindlich hemme. Entsprechend sei in diesem Bereich von einem Preisrückgang auszugehen.